Kaon CP Violation

Wir hatten auf einer Folie:

Die Mischung K1, K2 in KS, KL bezeichnet man als indirekte CP violation.
Inwiefern impliziert das CP verletzung durch die schwache WW? Weil die KL,KS masse EZ der schw. WW sind, aber nicht CP Eigenzustaende ([H,CP]\neq 0)?

Ja, weil die Mischung durch die schwache WW passiert, und dabei kein CP Eigenzustand rauskommt, muss die schwache WW CP verletzen. „Indirekt“ ist der ältere Ausdruck für „CP verletzung in der Mischung“. Bei den Kaonen wird sie durch den Parameter epsilon beschrieben, der 0,2% ist. „Direkte CP verletzung“ ist CP-verletzung im Zerfall, dh. die Zerfallswahrscheinlichkeiten von Teilchen und Antiteilchen unterscheiden sich. Bei den Kaonen gibt es dazu einen Parameter \epsilon^\prime der noch viel kleiner ist, ca 3x10^-6. mehr dazu in [hep-ph/0401176] On the direct CP violation parameter epsilon prime
Im B-System ist „direkte“ und „indirekte“ CP-verletzung, also in Zerfall und Mischung, ungefähr gleich groß und sogar die Interferenz zwischen beiden spielt eine große Rolle.

nachträgliche Ergänzung: K_L und K_S sind nicht die Eigenzustände der schwachen WW, es sind die Masseneigenzustände. K_1 und K_2 sind (in der Natur nicht realisierte) CP-Eigenzustände, und K^0 und \overline{K^0} sind die Eigenzustände zum Flavor, dh. mit definierter Strangeness, und damit auch zum starken Isospin SU(2)_{flavor} bzw zu SU(3)_{flavor}. Zur schwachen WW (schwachen Isospin) gibt es eigentlich gar keine Eigenzustände, denn da müsste der schwache Quark-Eigenzustand s^\prime drin sein.