1/v Abhängigkeit des WQ bei Neutroneneinfang

Hallo zusammen,

warum hat der Wirkungsquerschnitt bei Neutroneneinfang bei niedrigen Neutronenenergien eine 1/v-Abhängigkeit und einen WQ, der viel größer ist, als die Kernfläche? Gibt es dafür eine intuitive Erklärung?

Viele Grüße!

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Hallo Aaron,
Das hatte ich tatsächlich für Folie 6 kurz an der Tafel skizziert, aber leider nicht in die Folien ergänzt:
Die mir einleuchtendste Erklärung liefert die de-Broglie Wellenlänge des Neutrons, die ~1/p und damit ~ 1/v geht. Ein langsames Neutron „sieht“ also auch den Kern, wenn es weit daran vorbeifliegt. In der Festkörperphysik wird das in der Neutronen-Streuung ausgenutzt, um die magnetische Struktur auszumessen. Dazu ist Streuung am gesamten Gitter nötig, ähnlich wie bei Bragg, und daher eine genügend große Wellenlänge.

Im Bleck-Neuhaus Kapitel 8.2, den ich als Literatur zur Spaltung in der Kursübersicht empfohlen habe, steht auch noch ein zweites Argument, (längere Durchflugszeit), das ich aber weniger überzeugend finde, denn wenn ein Neutron direkt auf den Kern trifft, passiert immer etwas.
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herzliche Grüße
Michael kobel