letzte Frage für heute. Mir ist noch nicht ganz klar, was es mit der Phasenraumunterdrückung zu tun hat?
So wie ich es verstanden habe, geht es darum, dass ein Zerfall unwahrscheinlicher ist (Phasenraumunterdrückt), wenn die Ruhemassen der Zerfallsprodukte größer ist, als bei vergleichsweisen Zerfallsprozessen, da das Phasenraumvolumen (also der Impuls der einzelnen Produkte im SP-System?) kleiner ist.
Falls das soweit richtig ist, gilt das prinzipiell ohne Beachtung anderer Einschränkungen wie Paritätsverletzungen o.ä. allgemein, dass Produkte mit kleinerer Ruhemasse und höherem Impuls im SP-System wahrscheinlicher sind, da andere Prozesse Phasenraumunterdrückt sind?
Ja, aber nicht ohne Beachtung weiterer Einschränkungen. Die Phasenraumunterdrückung kann durch Paritätsverletzung komplett überlagert werden, wie im Pion-Zerfall,
Den Phasenraum kennen Sie in der festkörperphysik als Fermi-Kugel. Wenn der Fermi-Impuls größer ist, ist das Kugelvolumen größer. Sie haben einfach mehr Möglichkeiten.
Einfaches Beispiel
Z–> ee, \mu\mu und \tau\tau sollten genau gleich häufig vorkommen (je 3,37% aller Zerfälle) In der Tat ist aber \tau\tau etwas seltener (nur 3,36%), weil die Tau-Masse von 1,8 GeV nicht zulässt, dass der Impuls genau m_Z/2 ist, sondern etwas weniger. Hier ist die Phasenraumunterdrückung sehr klein, nur wenige Promill, weil alle Massen immernoch klein gegen die Z Masse sind. Man kann sie hier getrost vernachlässigen.