Solche Transformationen heißen „exponential map“ und sind nicht nur nahe der \mathbb{1} gültig,
z.B. lassen sich so die Rotationsmatrizen für Rotationen um beliebige Winkel erzeugen.
Die Idee ist, dass man die Transformation aus vielen „kleinen Schritten“ aufbaut. Diese „kleinen Schritte“ sind Transformationen nahe der \mathbb{1}, welche sich als lineare Abbildung ergeben.
Um mal bei den Rotationen zu bleiben; eine Rotation einer Größe f(\varphi) um einen kleinen Winkel d\varphi kann man schreiben als:
f(\varphi) \rightarrow f(\varphi + d\varphi) = f(\phi) + \dfrac{df}{d\varphi}(\varphi) \cdot d\varphi
z.B. für \vec{r}(\varphi)=r\cdot \textbf{e}_r erhält man \vec{r}(\varphi + d\varphi) = \vec{r}(\varphi) + r\cdot\textbf{e}_{\varphi} d\varphi \equiv (1 + g d\varphi)\vec{r}(\varphi)
dabei nennt man dann g die Erzeugende der Transformation - das ist gerade die Transformation nahe der eins -
In diesem Fall hat man z.B.
g = \left( \begin{array}
&0& -1 & 0\\
1 & 0 & 0\\
0 & 0 & 0\\
\end{array}\right)
Die Idee ist nun (Mathematiker bitte wegschauen), dass man für einen endlichen Winkel \alpha diese Transformation „n-mal“ anwendet, sodass n\cdot d\varphi = \alpha.
f(\varphi + \alpha) = \lim \limits_{n \to \infty}{(1 + gd\varphi)^n}f(\varphi)= \lim \limits_{n \to \infty}{(1 + g\dfrac{\alpha}{n})^n}f(\varphi)=e^{g\cdot\alpha}f(\varphi)
Für das Beispiel oben erhält man die Transformation auf die gleiche Art:
\psi(x) \rightarrow \psi(x-dx) = \psi(x) - \dfrac{d\psi}{dx} dx = (1 - i\hat{p}dx)\psi(x)
Also g = -i\hat{p}, deswegen wird \hat{p} auch Erzeugende der Translation (oder so ähnlich) genannt.
Übrigens: mit der Matrix von oben sollte dann die Drehmatrix für Drehungen in der XY-Ebene rauskommen. Die Drehmatrizen um die anderen Achsen erhält man, indem man die Erzeugende entsprechend Transformiert, d.h. für Drehung in der YZ-Ebene erhält man die Erzeugende über (-\textbf{e}_z, \textbf{e}_y, \textbf{e}_x)^{-1}g(-\textbf{e}_z, \textbf{e}_y, \textbf{e}_x) usw…
Ich hab mich ursprünglich damit beschäftigt, weil man auch die Lorentz-Transformationen auf diese Weise erhalten kann. Genau das gleiche wie oben, bloß das man die Minkowski-Metrik für die Transformation benutzen muss. Die Lorentz-boosts entsprechen dann „Drehungen“ in der Xt- Yt- und Zt-Ebene